70 Jahre Begräbnismusik


70 Jahre Begräbnismusik Strobl

Im Jahr 1954 wurde die Begräbnismusik gegründet, da nicht bei jeder Beerdigung die gesamte Musikkapelle ausrücken konnte. Musikalisch begleitet wurden damals hauptsächlich Vereinsbegräbnisse der Kameradschaft. Am Anfang war es eine Gruppe von ca. 15 Musikern – es spielte, wer Zeit hatte. Auf Anfragen der Gemeinde und bei Mitgliedern und Angehörigen der OMK spielt nach wie vor die gesamte Musikkapelle.

In den 60er Jahren entwickelte sich dann die kleine Besetzung mit 9 Musikern: 3 Flügelhörner, 2 Tenorhörner, 2 Posaunen, 1 Tuba und 1 kleine Trommel. Seit dem Jahr 2017 wechseln sich bei der Begleitung die Hörner und die Posaunen ab und jeder hat in seinem Register einen Ersatz, sollte jemand verhindert sein.

Seit Mitte der 70er Jahre wird JEDES Begräbnis, bei dem Musik erwünscht ist, begleitet.

Um früher die Musikanten zu informieren, dass ein Begräbnis zu spielen sei, wurde Sams Franz kontaktiert. Stehrer Franz fuhr dann mit dem Fahrrad von Musikant zu Musikant und gab den Termin weiter.

Ein einziges Mal vergaß Sams Franz ein Begräbnis einzusagen – beim Glockengeläut kam er mit bleichem Gesicht drauf. Bei diesem Begräbnis spielte keine Musik.

Als man die Verstorbenen noch zu Hause aufbahrte, wurde der Trauerzug schon vom Moorbad oder vom Moosgassnerbauern musikalisch zur Kirche begleitet.

Die Begräbnisse waren anfangs am Vormittag und um spielen zu können, mussten sich die Musiker teils unbezahlten Urlaub nehmen. Seit den 70er Jahren finden die Begräbnisse nachmittags statt – dies machte es etwas leichter frei zu bekommen.

Es gab schon Jahre mit über 30 Begräbnissen – manchmal galt es, in einer Woche 3 musikalisch zu begleiten. Gespielt wird bei jeder Witterung, was uns im Jahr 2012 dazu veranlasste, Begräbnismäntel anzuschaffen.

Alles in allem ist es den Mitgliedern der Begräbnismusik eine Ehre, bekannte oder auch unbekanntere Menschen auf Ihrem letzten Weg musikalisch begleiten zu dürfen.